Die Geister, die ich rief – oder jetzt wird’s bunt

So Achim, dank Deines Dau-Supports von gestern habe ich jetzt das Gefühl, ich kann einfach ALLES…. Ich bin jetzt wie Siegfried (neiiiin – keine Geschlechtsumwandlung, sondern unbesiegbar).

Es zeichnet sich jetzt schon ab, ich werde mit meinem nunmehr geradezu fundierten beängstigenden Wissen über Webspace, FTP-Zugänge (die ganzen anderen tollen Begriffe hab ich grad nicht im Kopp) in Kürze die Weltherrschaft übernehmen.. aber, fürchtet Euch nicht!

Bis dahin: jetzt wird’s hier also bunt – habe auch die alten Beiträge teilweise mit bunten Bildern versehen, schließlich soll’s hier nicht so langweilig sein, wie im Börsenblatt….

Samstagabend im Park

In Ermangelung eines (fertigen) Balkons und in Anbetracht der „verkehrsgünstigen Lage“ meiner neuen Wohnung (die Lautstärke würde selbst eingefleischte Formel-Eins-Freaks zur Verzweiflung treiben) haben wir gestern den Abend mal wieder im Park um die Ecke verbracht. Diese Art von Freiluftbeschäftigung macht mir zunehmend Freude, nichts ist entspannender als in einem Park mit grillenden Mitmenschen den Abend zu verbringen. Der Berliner an sich ist ja relativ locker und bringt seine halbe Kücheneinrichtung mit. Irgendwann war es allerdings zu dunkel zum Volleyballspielen und Ermangelung eigenen „Grillgutes“ oder Kerzen hatten wir auch sonst keine Beschäftigung mehr. Ich bin nämlich leider derart nachtblind, dass auch „Leute gucken“ ab einer gewissen Dunkelheit ausfällt… Also was macht der „moderne Mensch“ im Zeitalter von Laptop’s? Er guckt im Park TV. Nachdem wir die Testphase, in welcher Körperregion die Antenne den besten Empfang bietet und wer von uns als „Medium“ überhaupt nicht geeignet ist, hinter uns gebracht haben, lernten die Bilder dann laufen und der Abend war nett. Der geneigte Leser wird sich fragen, warum ich zum TV-Schauen in den Park gehe – ganz einfach: Wenn ich bei frischer Luft in meiner Wohnung fernsehen will, muss ich den Fernseher auf Lautstärke „Taub-Stumm-Modus“ hochreissen, was sich auf die Dauer wie „Tatort gucken in der Boxengasse von Monte Carlo“ anfühlt.

Anschließend schauten wir noch beim Feuerwehrfest um die Ecke vorbei, doch leider hatten die Jungs keine Grillsteaks mehr, dafür eine Band, die sonst bestimmt bei der „Weißen Flotte“ die Ausflügler beschallt. Also sind wir doch lieber in unsere Stammkneipe zu Wilma gegangen und haben uns dort Essen erbettelt und inklusive Bier und News aus dem Kiez auch bekommen.

In den kommenden Tagen werde ich übrigens nach Jahren der Abstinenz wieder Fahrradfahren im Park üben, denn ich hab mir vorgenommen, den Polizeipräsidenten von meiner Brieffreundeliste zu streichen und mir ein Fahrrad zuzulegen, mit dem ich zur Arbeit fahren werde. Sollte ich mir also bei diesen Fahrübungen nicht alle Knochen brechen, werde ich darüber berichten.

Also, man sieht sich im Park…

Der Arm des Schicksals wohnt bei Kaiser’s…

Der türkische tückische Arm des Schicksals wohnt bei Kaiser’s. Gut, DAS wusste ich schon immer – nämlich in den Momenten, an denen ich an der Kasse für eine klitzekleine, viertelvolle Tüte Lebensmittel von einer unfreundlichen Kasserolle Kassiererin zur Zahlung von Unsummen („daaaaas maaaaaacht Fünfundfünzigeuroneunundneunzig…“ *leier*… ) aufgefordert werde. Nun aber hat der Arm des Schicksals diesmal nicht erst an der Kasse zugeschlagen – nein! Er greift sich jetzt junge Menschen, mitten beim Einkauf… hier die ganze, traurige Geschichte…

„…One Fine Day…“ bei http://www.javaserver.de/justme/files/one_fine_day.html

so: ich habe heute auch noch was gelernt: der Arm des Schicksals gibt sich a) nicht nur mit einer Person zufrieden und ist b) so lang, dass er vom Kaiser’s fast die ganze Straße runterreicht… Dieser Tag war so unglaublich, ich bin für heute fertig mit der Welt. Die Fortsetzung der Arm-des-Schicksals-Geschichte – lies hier:

http://www.javaserver.de/justme/files/einen_hab_ich_noch.html

Ampelerlebnisse – oder „Das Ampelmännchen“

Mehrspurige Straße, Ampel ist rot. Mein Radio ist an und die Sonne scheint. Mir hatte bis dahin noch niemand die Vorfahrt genommen, niemand einen Vogel gezeigt oder so etwas in der Art – ich war gut gelaunt und ziemlich entspannt. In der Nebenspur kommt mit quietschenden Bremsen (nach „MOL-/LOS-Art“) ein BMW zum Stehen. Ich denk‘ noch „bestimmt MOL oder LOS“, als ich diese techno-wummernde Karre mit solariumverbrutzelten Türsteher drin sehe – und: ich liege richtig. Wende mich wieder nach vorn, es ist grün und ich fahr halt los… das Technosolarium neben mir. Nächste Ampel: gleiche Szene. Nun hat sich aber offenbar der Türstehertyp vorgenommen, keine Frau in der Stadt an ihm vorbeifahren zu lassen, ohne auf sich aufmerksam gemacht zu haben und fängt wie blöde an mir zu winken und zuzuzwinkern. Zu allem Unglück lässt der jetzt auch noch die Scheibe runter und ich denke: schau nach vor.. nach vorn… nicht zur Seite. Aber diese Typen sind ja wie ein schlimmer Unfall, man muss einfach immer wieder hinsehen, weil man diese geballte Ladung Selbstvertrauen, aufgedockt auf einen Michelinmännchenkörper (der ohne jegliche Beschwerung durch Gehirnmasse auskommt…) einfach nicht fassen kann.

Kardinalfehler, er interpretiert meinen (eisigen) Blick als gutes Zeichen (daran muss ich nochmal arbeiten) und ruft mir zu „Hey, Kaffee?!“..

Ich erliege nicht der dringenden Versuchung, ihm zu erklären, was ich von Männern wie ihm halte und bin richtig stolz auf mich, als ich lediglich rüberrufe „Nein, ich führe nur Softeis.“

Ich fahre jetzt ziemlich „zügig“ los (um mir seine garantiert tief philosophische Erwiderung zu sparen) und fühl mich richtig albern, als ich dann beim Finanzamt ankomme, was offenbar dem Finanzbeamten auch nicht verborgen blieb und dazu führte, dass ich bei ihm wohl einen äußerst suspekten Eindruck hinterlassen habe, wer kommt schon lustig-albern zum Finanzamt…..

Warum ich fast Mitleid hatte – oder: „Lügen wir uns glücklich!“ (aus NZZ)

unbedingt lesenswerter Artikel aus der NZZ „Lügen wir uns glücklich!“ von W. Genazino.
http://www.nzzfolio.ch/www/21b625ad-36bc-48ea-b615-1c30cd0b472d/showarticle/f4ef5df2-77d0-4157-b054-5201500e7e4c.aspx

Nach jüngsten Erlebnissen erklärt sich mir so manches… ich bin kurz davor, Mitleid zu entwickeln.

Zitat: „Man sollte Alltagslügner als Spieler begreifen, die die kritische Einstellung zu sich selbst verloren haben.  (…)   Die Dauerlügner tun so, als hätten sich ihre Wünsche heimlich erfüllt. Nur in dieser Umlügung des Lebens ist noch eine Art von Glück zu haben.“

Vorurteile oder „Bauarbeiter beginnen WIRKLICH um 7 Uhr zu arbeiten“….

.. aber wie!

Man hat ja immer die Vorstellung, dass Bauarbeiter ihre Arbeitszeiten mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen, was sich auch schon mal bedenklich nah bis zur Mittagspause ausdehnen kann. Dies scheint offenbar ein Vorurteil zu sein:

Heute morgen wurde ich ganz toll geweckt. Nicht der übliche „romantische Kram“ mit Kaffee, Toast, einer Tageszeitung und so weiter. Nein, wäre ja langweilig.

Heute früh um PUNKT SIEBEN begannen die Bauarbeiter (das Haus hier ist noch nicht „so ganz fertig“) in einer Wohnung des Hauses mit irgendwelchen Arbeiten. Gut man hätte jetzt um sieben vielleicht erwartet, dass sie sich für Maler- oder Kleinarbeiten entscheiden – nein. Die Jungs sind eher von der direkten Art: es wurden Bohrhämmer oder wahlweise Presslufthämmer eingesetzt – und zwar mehrere gleichzeitig. In den ersten Sekunden dachte ich, die hauen direkt neben meinem Bett den Boden auf. Mein Kater muss wohl ähnliche Vermutungen gehabt haben: er hockte mit tellergroßen Augen unter meiner Bettdecke.

Ein kurzer Blick in meine Wohnung beruhigte mich dahingehend, dass sie wohl doch in einer anderen Wohnung des Hauses arbeiten.

Gut, ich bin jetzt wach (zumindest körperlich) und habe meinen Kaffee bereits hinter mir. Es ist jetzt 8.30 Uhr und: die Bohr-Presslufthammer-Arbeiten sind verstummt.

Jetzt frage ich mich natürlich: machen die das aus lauter Jux so früh und dann auch nur für ein Stündchen, bis alle Mieter wach sind? Oder kommt jetzt erst die Frühstückspause, die sich bis zur Mittagspause hinziehen könnte?

Das größte Mysterium an der ganzen Sache ist für mich aber der Umstand, dass Karo in ihrem Zimmer liegt und noch schläft! Liegt es daran, dass Studenten einfach immer schlafen können?

Veröffentlicht unter Berlin

Die erste Post in der neuen Wohnung….

… heute morgen klingelt der Postbote und bringt mir meine erste Post in die neue Wohnung. Schönes Gefühl….
…..bis zu dem Moment, als ich sah wer mir geschrieben hat: der Polizeipräsident („Sie parkten ohne Parkschein…“). Hat der Mann denn gar kein Taktgefühl?! Die erste Post hab ich mir anders vorgestellt. Er hätte ja auch schreiben können: „Liebe Frau Sowieso, aus Anlass Ihres (kostenintensiven) Umzuges erlassen wir Ihnen das Bußgeld xy und wollten Sie bitten, auch Ihr Parkverhalten einem gedanklichen „Neustart“ zu unterziehen.“ Oda sowat….

Veröffentlicht unter Berlin

Neustart – oder „sieben(-einhalb) Jahre Tibet“

Nach siebeinhalb Jahren (nicht in Tibet und auch ohne Brad Pitt) ist der 1.8.2007 für mich ein Tag des Neubeginns, wenn auch nicht so ganz freiwillig… mein Leben hat in den letzten sechs Wochen so ziemlich jede Wendung genommen, die ich nicht vorhergesehen hatte, nicht beeinflussen konnte oder gar gewünscht hätte. Aber nachdem ich jetzt über die Schockphase „erstmal nur gleichmäßig weiteratmen“ hinaus bin, sehe ich den 1.8. als einen Neustart, der mich u.a. dazu gebracht hat die Dinge des Lebens wieder selbst in die Hand zu nehmen. So – und in eben diese Hände nehme ich nun auch einen persönlichen Blog. Ob und was genau daraus werden soll, wen denn mein „banales Leben“ interessieren könnte – who knows.

Fakt ist jedenfalls, der 1.8. hat zu ungeahnten Möglichkeiten, wie „neue, eigene Wohnung“, aber auch ungeahnten Problemen „wie kriegt Frau verdammt nochmal diese blöden Dübel in diese blöde poröse (!) Wand“ (Problem ist noch nicht vollständig gelöst…), „wie bedient Frau einen Bohrhammer ohne damit von der wackligen Leiter zu fallen“ (Problem ist gelöst) geführt. Für Hinweise zum Dübelproblem in poröser Altbauwand bin ich übrigens dankbar… :-)

Erstes Fazit: knapp eine Woche nach dem D-Day (leider im meinem Fall auch wieder ohne Tom Hanks..) sind noch genügend kleine und mittelgroße Probleme vorhanden, aber frei nach meinem Lieblingsmöbelhaus: „Entdecke die Möglichkeiten“ – und das nicht nur bei Ikea.
So – über all das werde ich dann mal in unregelmäßigen Abständen berichten…









morgens, 7 Uhr – der Kater ist fit… ich bin müde…

Ja, ich habe meinen Kater lieb, sehr lieb – wirklich. Er ist schon sehr alt, zudem krank aber trotzdem schön und vor allem: der Chef hier im Ring.
Aber ich habe Urlaub!!! Gut, klar: der Kater kann mit meinem an Urlaub gekoppelten erhöhtem Schlafwunsch nichts anfangen.
Aber so manchmal fragt man sich schon, ob die Viecher (speziell Katzen) die emotionale Bindung (die wir in dieser Hinsicht leicht debilen Menschen) zu ihnen aufgebaut haben, nicht gnadenlos ausnutzen.. Es könnte sein, dass ich meinem Kater schlichtweg egal bin (bis auf die Momente, wo ich die Dosen öffne, denn er hat ja keine Daumen :-)).
Wie sonst erklärt man sich, dass dieses Tier mit stoischer Ruhe morgens ab ca. 4 bis ca. 5 Uhr und dann nochmal exzessiver ab spätestens 6.00 Uhr solange an Schranktüren (derzeit werden auch gern noch vorhandene Umzugskartons genutzt, ist dann noch lauter..) kratzt, bis ich wach bin? Was hat das Tier davon? Er will gar nicht in den Schrank, er möchte nur dass ich aufstehe. JETZT LIEGT ER AUF DEM SOFA UND SCHLÄFT… macht ja auch müde, seinen Menschen stundenlang wachzuhalten…

Ich bin zu munter, um mich nochmal hinzulegen, hab jetzt meinen Kaffee und versuche den Tag erstmal toll zu finden…