Samstagabend im Park

In Ermangelung eines (fertigen) Balkons und in Anbetracht der „verkehrsgünstigen Lage“ meiner neuen Wohnung (die Lautstärke würde selbst eingefleischte Formel-Eins-Freaks zur Verzweiflung treiben) haben wir gestern den Abend mal wieder im Park um die Ecke verbracht. Diese Art von Freiluftbeschäftigung macht mir zunehmend Freude, nichts ist entspannender als in einem Park mit grillenden Mitmenschen den Abend zu verbringen. Der Berliner an sich ist ja relativ locker und bringt seine halbe Kücheneinrichtung mit. Irgendwann war es allerdings zu dunkel zum Volleyballspielen und Ermangelung eigenen „Grillgutes“ oder Kerzen hatten wir auch sonst keine Beschäftigung mehr. Ich bin nämlich leider derart nachtblind, dass auch „Leute gucken“ ab einer gewissen Dunkelheit ausfällt… Also was macht der „moderne Mensch“ im Zeitalter von Laptop’s? Er guckt im Park TV. Nachdem wir die Testphase, in welcher Körperregion die Antenne den besten Empfang bietet und wer von uns als „Medium“ überhaupt nicht geeignet ist, hinter uns gebracht haben, lernten die Bilder dann laufen und der Abend war nett. Der geneigte Leser wird sich fragen, warum ich zum TV-Schauen in den Park gehe – ganz einfach: Wenn ich bei frischer Luft in meiner Wohnung fernsehen will, muss ich den Fernseher auf Lautstärke „Taub-Stumm-Modus“ hochreissen, was sich auf die Dauer wie „Tatort gucken in der Boxengasse von Monte Carlo“ anfühlt.

Anschließend schauten wir noch beim Feuerwehrfest um die Ecke vorbei, doch leider hatten die Jungs keine Grillsteaks mehr, dafür eine Band, die sonst bestimmt bei der „Weißen Flotte“ die Ausflügler beschallt. Also sind wir doch lieber in unsere Stammkneipe zu Wilma gegangen und haben uns dort Essen erbettelt und inklusive Bier und News aus dem Kiez auch bekommen.

In den kommenden Tagen werde ich übrigens nach Jahren der Abstinenz wieder Fahrradfahren im Park üben, denn ich hab mir vorgenommen, den Polizeipräsidenten von meiner Brieffreundeliste zu streichen und mir ein Fahrrad zuzulegen, mit dem ich zur Arbeit fahren werde. Sollte ich mir also bei diesen Fahrübungen nicht alle Knochen brechen, werde ich darüber berichten.

Also, man sieht sich im Park…