Ein Tag in der Kfz-Zulassungsstelle…

Nachdem mein Wrack Auto mich dieses Jahr mit diversen Reparaturwünschen überraschte hat es doch tatsächlich gestern wieder TÜV bekommen – es geschehen noch Zeichen und Wunder! Die Bemerkung auf dem TÜV-Bericht, es verliere Öl und hätte irgendwo an einer Aufhängung „Spiel“ werden wir ignorieren (mal sehen wie lange…).
Jedenfalls habe ich gleich noch den Katalysator aufrüsten lassen, weil man damit rund die Hälfte der Steuern sparen kann. Die Sache hatte nur einen Haken: Ich musste mir des „Upgrade“ von der Zulassungsstelle eintragen lassen – bin also direkt von der Werkstatt dorthin und hatte keine Ahnung, was dieser Tag noch für mich in der Schublade hatte…
Die Berliner Zulassungsstelle ist ein guter Ort, um soziologische Studien zu betreiben, was man auch muss, um die stundenlange Wartezeit irgendwie auszuhalten, ohne nach Ablauf von „Stunde zwei“ und ganzen vier abgearbeiteten Wartenummern menschliche Urschreie auszustoßen.
Zurück zu den Mitwartenden: Erstmal nur Männer.. was ein wenig blöde war, da ich noch meine „ich-fahr-in-die-Werkstatt-und-drücke-den-Preis“-Klamotten anhatte. Dieses Outfit schien leider auch dort die -jetzt mehr erwünschte- Wirkung zu haben. Kurz: ich fühlte mich ziemlich unwohl. Nur zur Illustration: biedere Familienväter in gebügelten Jeans mit Falte (und Schal von „Mutti“) lächelten mich durch beschlagene Brillengläser debil an und kleine südländische Männchen -sie waren in der Überzahl- verfielen in das ihnen so eigene plakative Balzverhalten. Nachdem sich der eine oder andere von denen das 3. Mal grinsend in seinen Schritt gefasst hatte, reichte es mir dann endgültig: ich wartete auf dem Gang. Ganz mutige südländische Männchen kamen vorbei und raunten mir (beim ersten Mal noch) Versprechen und (nach meiner entsprechenden Reaktion) Verwünschungen zu. Es war sehr schön…
So nach Ablauf der „Stunde drei“ war es soweit: Nummer 177 durfte in das Zimmer einer unfreundlichen, übergewichtigen Beamtin mit künstlichen Glitzerfingernägeln und auberginenfarbenen Haaren, die es schaffte, meine Freundlichkeit innerhalb von Minuten in blanken Sarkasmus umzuwandeln (Beispiel: sie: „Personalausweis!“ ich grinsend „meinen jetzt?“).
Gut es herrschte Krieg im Zimmer 225 und sie war über die Maßen traurig, als sie nichts fand, was eine Eintragung des Zusatzkat’s verhindern konnte… dieser verzweifelte Ausdruck in ihren Augen hat mich für die kleinen degenerierten Männchen durchaus teilweise entschädigt.
Ok, leider musste ich für diese wunderbare Show auch noch bezahlen – 26 Euro-nochwas…